Von 1990 - heute


Die politische Wende 1989 brachte für Böhlitz-Ehrenberg in den Folgejahren große Veränderungen mit sich. Die ehemals »größte Industriegemeinde der DDR« verlor in wenigen Jahren einen erheblichen Teil der großen Betriebe – wurden umgewandelt, z.T. von anderen übernommen oder auch verkleinert. Der Verlust zahlreicher Arbeitsplätze konnte auch nicht durch die Niederlassung namhafter Firmen, wie z.B. Siemens oder Thyssen, wettgemacht werden. Dagegen erlebte der Wohnungsbau in Böhlitz-Ehrenberg binnen weniger Jahre einen enormen Aufschwung.

Es entstanden neue Wohnsiedlungen. z.B. an der Buchener Straße, an der Burgauenstraße, am Wiesenweg, an der Heinrich-Heine-Straße, eine Siedlung auf dem ehemaligen Gelände der Schlobach´schen Furnierwerke, die Einfamiliensiedlung »Östlich der Schönauer Landstraße«. Das Ortszentrum mit dem neuen Verwaltungsgebäude und dem neu gestaltetem Marktplatz entstand auf der »grünen Wiese«. Die Gaststätte »Große Eiche« wurde als »Soziokulturelles Zentrum« ausgebaut, die alte »Grüne Aue« wich einem Neubau. Der Breitscheidhof wurde großzügig saniert, wie auch viele andere Gebäude, und die wichtigsten Straßen erhielten einen neuen Strassenbelag und neugestaltete Gehwege, so dass manche Straßenzüge sich heute wieder ganz »schmuck« präsentieren und vergessen lassen, dass Böhlitz-Ehrenberg mehrere Jahre einer einzigen Großbaustelle glich.

1990 Hauptsatzung für Böhlitz-Ehrenberg beschlossen. Erste Grobkonzeption für Flächennutzungsplan 1991 Erste öffentliche Beratung zur Neuplanung des Ortszentrums. Entwurf des Gestaltungsplans. Einrichtung der Sozialstation in der Auenstraße. Gestaltungssatzung für Böhlitz-Ehrenberg. Rettungswache wird gegründet. Ausgabe 1 des »Gemeindeblatts Böhlitz-Ehrenberg« erscheint. Jubiläum 900 Jahre Böhlitz-Ehrenberg. Saal der Gaststätte »Große Eiche« wird abgebrochen, an gleicher Stelle wird ein Neubau errichtet.

1992 Bebauungspläne »Neues Ortszentrum« werden genehmigt und »Sanierungsgebiet Nr. 1« rechtswirksam bestätigt. Abriss des seit 8 Jahren gesperrten Barnecker Steges. Architekturwettbewerb »Neues Ortszentrum«. Gestaltung der ehemaligen Endstelle in Gundorf. Teilung der ehemaligen polytechnischen Oberschule in Grund- und Mittelschule. Böhlitz-Ehrenberg wird verkabelt – Telefonanschluß für jeden Haushalt und jedes Unternehmen nunmehr möglich. Sanierung des Gemeindesaales.

1993 Der neue »Barnecker Steg« wird eingeweiht. Beginn der Bauarbeiten am »Neuen Ortszentrum«.
Bebauungspläne »Wohnen am Teich« genehmigt.
Grundsteinlegung für Soz.-Kulturelles Zentrum »Große Eiche«. Richtfest Soz.-Kulturelles Zentrum. Sanierung der Turnhalle.

1994 Erste Wohnanlage im neuen Ortszentrum wird gebaut. Jugendclub im Sportlerheim Leipziger Straße wird übergeben und von den Jugendlichen saniert. Anbindung Heinrich-Heine-Straße an Schönauer Straße. Eröffnung der »Großen Eiche« nach Umbau. Bebauungspläne für »Wohnen östlich Schönauer Straße« und »Wohnen am Wiesenweg« genehmigt.

1995 Erstes Richtfest im Ortszentrum (Bauträger Dahlbusch). Am alten Gundorfer Schloss entsteht ein Reiterhof. Bebauungspläne »Gewerbepark Sprikkenweg« und »Wilma Auenwald« genehmigt. Feierliche Eröffnung des Jugendclubs. Das neue Ärztehaus mit Apotheke in der Pestalozzistraße wird eröffnet. Das Wasserwerk Böhlitz-Ehrenberg stellt seinen Betrieb ein. Böhlitz-Ehrenberg erhält über das Stadtnetz Leipzig Wasser aus dem Wasserwerk Torgau-Ost.

1996 Der erste Abschnitt vom Ortszentrum wird eingeweiht. Neuer Luppe-Hauptsammler zum Abpumpen in Richtung Kläranlage Rosental wird gebaut; die alte Luppe (Luppenmühlgraben) führt danach nur noch Regenabwässer. Am 1. Juni 1996 hat Böhlitz-Ehrenberg 7875 Einwohner.

1997 Erster Spatenstich für Wohn-siedlung »An der Burgaue«.
Der Wohnpark an der Gutshofstraße ist fertig gestellt. Bebauungspläne »Barnecker Straße« genehmigt. Sanierung der kath. Kirche. Das erste Familienfest findet statt.

1998 Die Gemeindeverwaltung zieht in das neue Verwaltungsgebäude um.
Der »Förderverein Ortsgeschichte Böhlitz-Ehrenberg e.V.« wird neu gegründet. Bebauungspläne »Domizil Schatz« genehmigt. Flächennutzungsplan nach 6. Offenlage durch Regierungspräsidium genehmigt. Die Eingemeindung Böhlitz-Ehrenbergs in die Großstadt Leipzig wird besiegelt.

Am 1. Januar 1999 ist Böhlitz-Ehrenberg durch Eingemeindung Ortsteil der Stadt Leipzig und hört somit auf, als selbstständige Gemeinde zu existieren. Heinz Wollmann wird Stadtrat für Böhlitz-Ehrenberg nach der Eingemeindung. 400 Jahre Grundschule Gundorf. Wahl des ersten ehrenamtlichen Ortsvorstandes, Frau Karin Teubner wird Ortschaftsratsvorsitzende. Konstituierende Sitzung des neuen Ortschaftsrates nach der Kommunalwahl. Bestätigung der Ortsvorsteherin. Beginn der Umbauarbeiten im Schlobachshof. Der Markt im Ortszentrum wird eingeweiht. Mit dem Abriss der Beleuchtung ist das Waldbad endgültig beseitigt.
2000 Erweiterung der Verwaltungs-Außenstelle Böhlitz-Ehrenberg und des Bürgeramtes durch Rückmarsdorf und Burghausen nach deren Eingemeindung zu Leipzig. Jubiläum 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg. Am 31.12.2000 hat Böhlitz-Ehrenberg 9272 Einwohner: 4508 männlich, 4764 weiblich.

2001 Freilegung der Biela durch finanzielle Unterstützung der »Wilma Bau- und Bauträger GmbH«. Inkrafttreten der neuen Straßennamen und Postleitzahl bedingt durch die Eingemeindung. Beschluss des Stadtrates zum Erhalt der Mittelschule Böhlitz-Ehrenberg.